Inklusion ist für Werner Eike eine Lebensaufgabe. Für den AWO Bezirksverband Niederrhein trägt er seit neun Jahren dazu bei, dass dies für Menschen mit psychischer Erkrankung gelingt.
„Schon vor meiner Berufswahl war mir klar, dass ich etwas für die gelingende Inklusion von Menschen mit Behinderung in diesem Land machen will. Und das nicht nur theoretisch, sondern vor allem praktisch. Darum habe ich auch begleitend zu meinem Studium der Erziehungswissenschaften in einer Einrichtung für erwachsene Frauen und Männer mit geistiger Behinderung gearbeitet. So konnte ich direkt meine theoretischen Kenntnisse dem Praxistest unterziehen.
Da in der Praxis zu der damaligen Zeit vieles noch nicht wirklich rund lief, fühlte ich mich dazu ermuntert, während meines Studiums in der Erwachsenenbildung zunächst noch mehr Menschen dazu zu befähigen, Menschen mit geistiger Behinderung in unsere Gesellschaft zu integrieren.
Mit Einsetzen der „Psychiatriereform“ wurde die Inklusion immer konkreter. Also nutzte ich die Chance und wechselte zur AWO nach Bremen, um dort zwei Einrichtungen für geistig und mehrfach behinderte Menschen zu leiten und eine psychi-atrische Langzeitklinik aufzulösen. Gleichwohl merkte ich dabei erneut, dass es nicht nur wichtig ist, behinderte Menschen bei der Inklusion zu unterstützen, sondern wie bedeutsam es dafür ist, die gesellschaftlichen Eckpfeiler einer Enthinderung von Menschen mit Behinderung zu gestalten. Darum wechselte ich zunächst innerhalb der AWO Bremen zum Referatsleiter für den Bereich Sucht-, Psychiatrie- und Behindertenarbeit. Einige Jahre später bot sich mir beim AWO Bundesverband als Fachbereichsleiter für individuelle Schwerstbehindertenbetreuung (ISB), Rehabilitation und Senior*innen die Möglichkeit, die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für Menschen mit Unterstützungsbedarf bundesweit zu gestalten.
Nach 18 Jahren in gestaltender Position merkte ich allerdings, dass ich wieder dahin zurück wollte, wo ich herkomme. Zurück in die alltägliche Arbeit mit Menschen mit Behinderung. Beim AWO Bezirksverband Niederrhein konnte ich diesen Wunsch verwirklichen und als Leiter des Wohnverbundes in Hilden umsetzen.
In dieser Zeit haben wir vor Ort unsere Angebote stetig erweitern können. Die Krönung dieser Arbeit war zweifellos letztes Jahr die Eröffnung der Fabrik in Hilden, mit der wir einen weiteren wichtigen Baustein liefern, damit Menschen mit Beeinträchtigung ihr Leben so normal wie möglich führen können. Damit Normalität alltäglich wird und Inklusion gelingt, bleibt dennoch viel zu tun. Auch für mich!“