Maurizio Lo Pinto tauschte Anzug und Juwelen gegen Jeans und Pflege und sieht im AWO Willi-Hartkopf-Seniorenzentrum alle Perspektiven für sich offen.
„2015 habe ich bei einem Wuppertaler Juwelierbetrieb eine Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement angefangen. Kurz vor Ende des zweiten Ausbildungsjahres hat das Unternehmen Konkurs angemeldet und ich habe bei der AWO die Chance bekommen, mein letztes Jahr im AWO Willi-Hartkopf-Seniorenzentrum in Remscheid zu absolvieren.
Der Plan war, dass ich nach Beendigung der Ausbildung die Einrichtung verlasse. Aber eine Kollegin ging in Elternzeit und ich bekam erst die Option, ein Jahr zu verlängern und dann die Möglichkeit, meine Ausbildereignungsprüfung zu machen. Ich wurde für einen zweiwöchigen Intensivlehrgang freigestellt und absolvierte Anfang 2019 meine Prüfung. Ursprünglich hatte ich vor, danach ein halbes Jahr zu meinen Großeltern nach Italien zu gehen, um mich endlich um mein Italienisch zu kümmern. Die Kollegin verlängerte jedoch ihre Elternzeit – und ich blieb.
Je länger ich in der Einrichtung war, desto wohler habe ich mich gefühlt. Frau Pires Rodrigues, unsere Einrichtungsleitung, wollte mich gerne im Seniorenzentrum behalten. Ich hatte einmal angemerkt, dass mich Qualitätsmanagement interessiert. Während meiner Ausbildereignungsprüfung war ich darauf gestoßen. Ich finde es spannend zu überlegen, was man braucht, um Angebote und Dienstleistungen immer weiter zu verbessern. Damit hatten wir eine Perspektive: Anfang des Jahres sollte ich mit der Weiterbildung zum Qualitätsbeauftragen beginnen. Dann kam Corona. Im Oktober hat der Kurs dann endlich online via Videokonferenz stattgefunden.
Parallel dazu habe ich das Einzugsmanagement übernommen. Wir bekommen fast täglich Anfragen. Die Erstgespräche führt die Einrichtungsleitung. Dann übergibt sie an mich. Ich bereite die Verträge vor und führe die Vertragsgespräche mit den Angehörigen oder Bevollmächtigten. An die 100 habe ich bereits geführt. Ich nehme jedes sehr ernst: Die Kostensituation ist teilweise ziemlich kompliziert, besonders für Sozialhilfeempfänger*innen. Ich möchte so informieren, dass die bestmögliche Lösung dabei herauskommt.
Ich bin dankbar, dass mir das Willy-Hartkopf-Seniorenzentrum so viel Vertrauen schenkt. Es geht schließlich um Verträge. Was mich während der Gespräche immer wieder beeindruckt: Die persönlichen Lebensgeschichten. Wenn ich höre, welche Erfahrungen andere gemacht haben, hilft mir das, meine eigenen einzuordnen.
Mir wird hier so viel ermöglicht, was mich weiterbringt. Anfang Dezember habe ich meine TÜV-Prüfung zum Qualitätsbeauftragen bestanden. Die Perspektiven sind also durchaus spannend. Was die Auszeit in Italien betrifft: Da ist der Zug wohl abgefahren. Aber es gibt ja gute Sprach-CDs.“
Sie suchen ebenfalls spannende Perspektiven? Dann lernen Sie uns kennen.