Seit letztem Oktober leitet Marco Herding das Wilhelm-Lantermann-Haus in Dinslaken. Bei den AWO Seniorendiensten Niederrhein angefangen hat er mit 19 – vor mehr als 17 Jahren.
„2003 habe ich nach meinem Schulabschluss den Zivildienst im Alten Rathaus in Voerde angetreten. Schnell habe ich meine Leidenschaft für die Pflege entdeckt. Ich konnte meinen Dienst verkürzen, um die Ausbildung als Pflegefachkraft zu beginnen. Die Übernahmechancen bei der AWO sind sehr gut. Nach erfolgreichem Examen bekam ich sofort eine Festanstellung. Kurz danach habe ich meine Weiterbildung zum Praxisanleiter absolviert. 2010 wurde ich stellvertretender Wohnbereichsleiter. Im Zuge dessen hat mir die AWO auch die berufsbegleitende Weiterbildung zum Pflegedienstleiter (PDL) ermöglicht. Für meinen Blockunterricht wurde ich wochenweise freigestellt. Relativ schnell übernahm ich die Wohnbereichsleitung vollverantwortlich. Weil die damalige Pflegedienstleitung ausfiel, bekam ich kommissarisch weitere Aufgaben – und mehr Verantwortung.
2017 wurde in Voerde ein innovatives Leitungskonzept eingeführt: zwei Pflegedienstleitungen mit jeweiliger Bereichsverantwortung. So habe ich gemeinsam mit einer Kollegin als PDL gearbeitet. In dieser Zeit wurde der Einrichtungsleiterin auch ein dreimonatiges Sabbatical ermöglicht. Ich übernahm ihre Vertretung.
Ende 2018 habe ich dann selber eine Weiterbildung als Einrichtungsleiter absolviert – und mich im letzten Herbst auf die Stelle im Wilhelm-Lantermann-Haus beworben. Als Pflegedienstleiter habe ich viele Bewerbungsgespräche mit Interessenten geführt. Selbst als Bewerber in einem Jobinterview zu sitzen, war neu für mich. Nach einem intensiven Gespräch mit der Geschäftsführung bekam ich aber schnell eine Zusage. Das hat mich sehr gefreut.
Ich habe die Pflege von der Pieke auf gelernt. Das hilft mir jetzt sehr. Einrichtungs- und Pflegedienstleitung müssen als festes Team zusammenarbeiten. Die neue Position bedeutet noch mehr Verantwortung – die ich gerne annehme. Natürlich steht man immer wieder vor Herausforderungen. Wir sind aber ein Unternehmen mit 13 vollstationären Einrichtungen. Da gibt es eine Menge Ressourcen, auf die man zurückgreifen kann. Man bekommt immer Unterstützung.
Ich bin jetzt seit sechs Monaten im Wilhelm-Lantermann-Haus. Als ich ankam, habe ich meinen Mitarbeiter*innen gesagt, dass meine Tür immer für sie offen sei. Ich glaube, alle haben gedacht: Das sagen sie immer. Mittlerweile weiß man, dass meine Tür wirklich offen ist. Ich bin gerne Ansprechpartner: für unsere Bewohner*innen, für Angehörige und für mein Team. Der Servicegedanke ist sehr wichtig, wenn wir eine hohe Kundenzufriedenheit wollen.
Meine Pläne für die Zukunft? Wir entwickeln unser Palliativkonzept weiter und bauen unser Demenz-Angebot aus. Mit unserer ‚Lagune‘ sind wir auf einem guten Weg. Die ersten Kooperationsgespräche für weiterreichende Angebote haben bereits stattgefunden. Vor allem aber haben wir noch einiges vor im Lantermann-Karree. Unsere Cafeteria soll auch ein Quartierskaffee werden. Wir möchten, dass sich hier alle treffen: die Mieterschaft aus dem Karree, die Gäste der Tagespflege, unsere Bewohner*innen, ihre Angehörigen. Die weitere Vernetzung mit dem Quartier ist sehr wichtig für uns. So nehmen wir etwaige Ängste vor stationärer Pflege und stärken das Gemeinschaftsgefühl.
Marco Herding nimmt gerne Verantwortung an. Sie auch? Dann sind Sie bei uns richtig.