Broschüre Frauengesundheit

Mythen und Märchen Das Märchen vom Jungfernhäutchen Vielen Mädchen wird schon in der Kindheit erzählt, dass die Vagina verschlossen oder umrandet von einer Haut sei. Diese könne beim ersten Sex oder wenn Tampons benutzt werden, einreißen und bluten. Es wird behauptet, dass man an diesem kaputten Häutchen sehen kann, ob ein Mädchen schon Sex hatte oder nicht. Das stimmt so nicht. Es gibt kein Jungfern- häutchen. Fakt ist: Es gibt eine Schleimhautfalte, die bei jedem Mädchen anders aussieht und auch unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Der richtige Begriff ist Hymen. Das Hymen ist eine sehr dehnbare Schleimhautfalte, die nicht unbe- dingt einreißt oder blutet, wenn etwas in die Vagina eingeführt wird. Wenn Sex mit genügend Gleitmittel, wie Vaginal- flüssigkeit oder Gleitgel und vorsichtig und ohne Gewalt gemacht wird, ist es wahrschein- lich, dass nichts verletzt wird oder blutet. Bluten ist ein Zei- chen von Verletzung. Bluten kann auch andere Gründe haben als das Einreißen des Hymen. Niemand kann sehen , ob ein Mädchen schon Sex hatte. Selbst wenn etwas verletzt wird, verheilt alles wieder ganz schnell und in der Regel narbenlos. Aus Sicht von Frauenärztinnen gibt es Mädchen, die gar kein "Jungfernhäutchen" haben. Zudem blutet es nicht bei jeder Frau, wenn das Häutchen reißt. Es macht also gar keinen Sinn, ein Hymen nur als Beweis für eine Jungfräulichkeit wieder herzustellen. nachge- fragt 7

RkJQdWJsaXNoZXIy MTI4Nzg0OQ==