Broschüre Frauengesundheit

Hormonhaltige Verhütungsmittel „Die Pille“ : meist 21 Tabletten mit zwei Wirkstoffen, die jeden Tag eingenommen werden müssen, um einen Eisprung und damit eine Schwangerschaft zu verhindern. Das „Pillen-Hormon“ kann auch: • auf die Haut geklebt werden (Verhütungspflaster) oder • als Depot-Ring (Verhütungsring) für 3 Wochen in die Vagina einge- führt werden. Dann wird es also einmalig verab- reicht und kann für einige Wochen seine Wirkung tun. „Die Mini-Pille“ ist meist 28 Tabletten mit nur einem, aber höher dosiertem Wirkstoff als in der „Pille“. Sie muss auch jeden Tag eingenommen werden, um eine Schwangerschaft zu verhindern. Das „Mini-Pillen-Hormon“ kann auch: • unter die Haut gespritzt (3-Monatsspritze) oder • als Depot-Stäbchen (Implantat) oder • i m Schaft einer Spirale (Hormonspirale) verborgen einmalig verabreicht werden und für Monate oder Jahre seine Wirkung entfalten. Diese Verhütungsmittel verschreiben Frauenärztinnen und sind nur mit einem Rezept zu bekommen. Verhütungsmittel ohne Hormone Kupferspirale, Kupferkette, Kupferball. Es handelt sich um aufgewickelte bzw. aufgefädelte Kupferelemente, die in der Praxis der Frauenärztin von ihr in die Gebärmutter der Frau geschoben werden. Dort verhindern sie die Einnistung eines befruchteten Eies. Diese Verhütungsmittel werden von den Frauenärtzinnen verschrieben und eingelegt. Chemische Substanzen in „Zäpfchenform“ , die durch die Körperwärme in der Vagina aufgelöst werden und dort die Spermien blockieren sollen, was nur mäßig gut gelingt. Kondome bzw. Femidome verhindern das Zusammentreffen von Eizelle und Spermien indem sie die Spermien in einer Art „Plastiktütchen“ abfangen. Ein Kondom wird vor dem Geschlechtsverkehr über den steifen Penis gezogen und ein Femidom wird zuvor in die Vagina eingelegt. So können Spermien nicht über die Vagina in die Gebärmutter gelangen und dort weder ein Ei befruchten noch sexuelle übertragbare Krankheiten verbreiten. Solche Verhütungsmittel sind in Apotheken, Drogerien, im Internet und in Supermärk- ten frei verkäuflich. 1 2 Kondome / Femidome schützen auch vor sexuell übertragba- ren Krank- heiten (STIs) Die sogenannten „natürlichen“ Verhütungsmethoden Sie sind besser als gar nichts, aber nur mit Vorsicht und extrem viel Wissen und Erfahrung anzuwenden. Die weibliche Fruchtbarkeitswahrnehmung mit Hilfe von verschiedenen Körperzeichen (Basaltemperaturmes- sung, Muttermundbeobachtung etc.) ist nach dem Erler- nen der nötigen Techniken und mit äußerster Disziplin angewandt, eine ausreichend gute Möglichkeit auch ohne Verhütungsmittel ungeplante Schwangerschaften zu verhindern. Es gibt Frauen, die ihre „Tage zählen“ , also ihren Zyklus zu berechnen versuchen, um ihre sehr fruchtbare Zeit herauszubekommen. Leider wissen die meisten Menschen nicht, dass die Frau in der restlichen Zeit auch noch fruchtbar ist. Es ist eine gute Methode, um schnel- ler schwanger zu werden, aber keine, um zu verhüten. 3 Heutzutage gibt es Zyklus-Fruchtbarkeits- Apps, die angeblich den Zyklus (im Voraus) berechnen und so vorgeben, die sehr fruchtba- re Zeit anzeigen zu wollen. Leider wird nicht mitgeteilt, dass die Frau in der restlichen Zeit auch noch fruchtbar ist und es so sehr oft zu unerwarteten und unerwünschten Schwanger- schaften kommt. Das „Aufpassen“ (der Mann zieht vor dem Samenerguss seinen Penis aus der Vagina und ejakuliert außerhalb) ist KEINE Verhü- tungsmethode, sondern ein „Risikospiel". Es entstehen so sehr viele ungewollte Schwangerschaften. 13

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