Abschlussbericht_Digitalisierung
AWO DIGITALCHECK Der AWO digitalcheck, beziehungsweise die ursprünglich eingesetzte Spiel- und Lernplattform diente dem Zweck, die digitale Kompetenz Mitarbei- tender zu messen und zu entwickeln. Ziel war es, dass Mitarbeitende selbst Klarheit über ihr digitales Kompetenzlevel erhalten, um sich entsprechend für passende Fortbildungen entscheiden zu können. Außerdem sollte eine Auswertung auf Teamebene Aufschluss dazu geben, in welchen Arbeitsfeldern Weiterbildungsbedarfe bestehen. Da die initial genutzte Spiel- und Lernplattform von den Mitar- beitenden der AWO nur sehr zögerlich angenommen wurde, entschieden wir uns, gemeinsam mit dem Anbieter, talent::digital, ein AWO-spezifisches Tool zu entwickeln, das unseren Erfolgskriterien besser gerecht werden würde. Das Resultat dieses weiter unten noch genauer beschriebenen Co-Innovations- prozesses ist der AWO digitalcheck. Der AWO digitalcheck hat für die Mitarbeitenden der AWO besser funktioniert als die zuvor eingesetzte Spiel und Lern-Plattform. Unseres Erachtens lag das vor allem an der Einhaltung unserer Erfolgs- kriterien, die sowohl auf die Spielmechanik als auch auf die inhaltliche Gestaltung des AWO digitalcheck angewendet wurden. Sie wurden sowohl auf Basis der Analyse des vorherigen Tools als auch unter Berücksichtigung der geäußerten Veränderungs- wünsche von Nutzer*innen entwickelt. Gleichwohl konnten auch mit dem AWO digitalcheck nicht alle Mitarbeitenden, denen die Teilnahme angeboten wurde, auch dafür gewonnen werden. Eine Über- setzung in den Arbeitsalltag der Mitarbeitenden war weiterhin sinnvoll. Dabei bot der direkte Kontakt, zum Beispiel in inhaltlich auf den AWO digitalcheck abgestimmten Miniworkshops, Gelegenheit, über spezifische Anwendungsszenarien zu sprechen und diese gemeinsam auszuloten. Beschreibung und Zielsetzung Der AWO digitalcheck ist ein handlungs- orientiertes multiple Choice Quiz, bei dem die unterschiedlichen Kompetenzbereiche aus dem Europäischen Referenzrahmen für digitale Kompetenz (DigComp 2.1.) anhand von Fragen, die an Szenarien aus dem Arbeitsalltag oder dem privaten Alltag geknüpft sind, abgefragt werden. Über fünf Monate erschien jede Woche eine neue Folge mit jeweils fünf Wissensfragen und zwei Meinungsfragen. Bei der technischen Entwick- lung wurde darauf Wert gelegt, dass der AWO digitalcheck niedrigschwellig nutzbar ist. Die Spielmechanik in Form eines Quiz erwies sich dabei als kurzweilige und für alle Mitarbeiten- den einfach zu nutzende Option. Jede Episode konnte in maximal 7-10 Minuten durchgespielt werden. Dabei erhielten Teilnehmende unmittel- bar eine Ergebnisanzeige, so wie weiterführende Informationen und Links, die nach Möglichkeit auf den Kontext Wohlfahrt abgestimmt waren oder dazu in Bezug gesetzt wurden. Im DigComp 2.1. werden digitale Kom- petenzen in fünf Bereiche unterteilt, die jeweils mit einer Reihe von Einzelkom- petenzen hinterlegt sind: 1. INFORMATIONS- UND DATENKOMPETENZ Informationen und digitale Inhalte suchen und filtern Informationen und digitale Inhalte analysieren und bewerten Informationen und digitale Inhalte weiterverarbeiten 2. KOMMUNIKATION UND KOLLABORATION Interaktion mittels digitaler Technologie Teilen von Informationen und Inhalten mittels digitaler Technologie Gesellschaftliche Teilhabe durch digitale Technologie Kollaboration mittels digitaler Technologie Netiquette Gestaltung der eigenen digitalen Identität 3. ERSTELLEN VON DIGITALEN INHALTEN Entwicklung digitaler Inhalte Integration und Weiterentwicklung von digitalen Inhalten Copyright und Lizenzen Programmierung 4. SCHUTZ UND SICHERHEIT Schutz der Hardware Schutz von Daten und Privatsphäre Schutz von Gesundheit und Wohlbefinden Schutz der Umwelt 5. LÖSUNG VON PROBLEMEN Technische Probleme lösen Identifizieren von Bedarfen und technischen Lösungen Kreative Nutzung digitaler Möglichkeiten Identifikation von (eigenen) Kompetenzlücken Über den AWO digitalcheck sollte zum einen eine Messung der digitalen Kompetenz der Mitarbei- tenden erfolgen. Der AWO digitalcheck bot dabei sowohl einzelnen Mitarbeitenden als auch der Organisation die Möglichkeit, sich im Rahmen des Projektes systematisch mit den unterschied- lichen Kompetenzbereichen des DigComp 2.1. auseinanderzusetzen. So konnten das Bewusst- sein für die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung geschärft werden, Wissen zur Anwendung moderner digitaler Lösungen vermittelt und Strategien zum Umgang mit Herausforderungen entwickelt werden. Hintergrundinformation: Der DigComp 2.1. Der DigComp 2.1, kurz für "Digital Competence Framework 2.1", ist ein von der Europäischen Kommission entwickeltes Rahmenwerk, das die digitalen Kompetenzen beschreibt, die Bürgerin- nen und Bürger benötigen, um in der digitalen Gesellschaft erfolgreich teilzuhaben. Es bietet eine Struktur zur Bewertung und Entwicklung dieser Kompetenzen auf verschiedenen Niveaus, um individuelle Fähigkeiten zu beurteilen und gezielt zu verbessern. Es eignet sich zur Nutzung in Bildungseinrichtungen, Unternehmen und anderen Organisationen, um digitale Kompeten- zen zu fördern und zu bewerten. Für den AWO digitalcheck haben wir diese Einzelkompetenzen gemeinsam mit talent::di- gital weiter operationalisiert und dabei versucht über entsprechende Lernziele Bezüge zu Szena- rien aus der Praxis oder dem privaten Alltag herzustellen, die für die Mitarbeitenden relevant und interessant sind. Lernziele geben einen klaren und konkreten Hinweis auf das Wissen und Können, das über einzelne Fragen im AWO digitalcheck getestet wird. Der Bezug zur priva- ten Praxis war dabei ein Weg, Inhalte anzubie- ten, mit denen sich alle Mitarbeitenden trotz der Vielfalt der Arbeitsfelder- und Aufgaben verbin- den können. Einige Digitalcheck Episoden waren aber auch spezifischen Arbeitsfeldern zuge- ordnet. Dabei wurde darauf geachtet, dass die Inhalte in andere Arbeitsfelder oder den privaten Alltag übertragbar sind. 8 9
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