Abschlussbericht_Digitalisierung

Episode „Zu Besuch in Stefans Smart Home“ DigComp 2.1. Kompetenzbereich „Digitale Problemlösung“ Das Szenario „Du bist nach langer Zeit mal wieder zu Besuch bei deinem Freund Stefan. Als Fan von Smart- Home Technologien hat er seit dem letzten Mal aufgerüstet und zeigt dir stolz, was sein zu Hause alles kann.“ Die Inhalte Die Quizfragen zu diesem Szenario beziehen sich auf grundlegendes Wissen zur Funktionsweise des Internets der Dinge und den Nutzen von Blockchain, das Bewusstsein über vorhandene moderne digitale Lösungen und den Nutzen von KI Sprachmodellen. Gemessen werden die Kompetenzen der Teilnehmenden in Bezug auf die DigComp 2.1. Einzelkompetenzen “Kreative Nutzung digitaler Möglichkeiten” und “Identifi- zieren von Bedarfen und technischen Lösungen”. Bei dieser Episode des AWO digitalcheck lag der Fokus im Szenario auf dem privaten Kontext und modernen digitalen Lösungen, die – oft mehr oder weniger bewusst – im Alltag präsent sind. Die Verknüpfung mit dem privaten Alltag stellt in dieser Episode sicher, dass die Inhalte für möglichst viele Teilnehmende relevant sind. Gleichzeitig werden Beispiele herangezogen, die auch im beruflichen Kontext vorkommen bzw. vorkommen können: Von intelligenten Heizsystemen, die für das Gebäudemanage- ment interessant sind bis hin zum Einsatz von VR-Technologie und 3-D Druckern, wie sie beispielsweise im Zentrum für Ausbildung und Qualifizierung (ZAQ) der AWO Oberhausen eingesetzt werden. Die mit den Fragen verknüpften Lernziele  Ich kenne das Konzept des Internets der Dinge.  Ich kenne Details zum Internet der Dinge.  Ich weiß, wofür Blockchain verwendet wird.  Ich kenne viele aktuelle digitale Lösungen.  Ich weiß, was ChatGPT kann. Passend zur Episode wurde ein Miniworkshop zu ChatGPT angeboten, in dem die grundsätzliche Funktionsweise des KI-Tools, das zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Episode noch recht neu auf dem Markt war, vermittelt wurde. Die Teil- nehmenden erhielten Beispiele für Prompts aus dem beruflichen sowie dem privaten Alltag und Hinweise zur datenschutzkonformen Nutzung. Beim AWO-Digitaltag wurden die beruflichen Einsatzmöglichkeiten in einem Impuls aus dem Kreisverband Mönchengladbach vertieft. Das ZAQ Oberhausen wurde eingeladen, bei einem Digital B(iy)te die Nutzung von VR und 3D-Druck im Kontext der beruflichen Bildung vorzustellen. In den weiterführenden Informationen zur Episode wurden neben den oben genannten Beispielen Links zur Verfügung gestellt, die Teil- nehmenden ein Verständnis für die Funktions- weise von Smart-Home Technologien sowie konkrete Handlungsanweisungen zur sicheren Einrichtung der entsprechenden Netzwerke vermitteln. Mit der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) sowie dem Bundesamt für Sicher- heit in der Informationstechnik (BSI) wurden fundierte und renommierte Informationsquellen bereitgestellt, die auch über die hier behan- delten Themen hinaus eine gute Quelle rund um die Nutzung digitaler Tools und Medien darstellen. CO-INNOVATION Der AWO digitalcheck ist im Rahmen eines Co-Inno- vationsprozesses entstanden. Co-Innovation heißt: Wir haben gemeinsam mit talent::digital, dem Anbie- ter der Spiel- und Lernplattform und unter aktiver Einbeziehung einer Gruppe von Mitarbeitenden aus den unterschiedlichen teilnehmenden Verbänden und aus unterschiedlichen Arbeitsfeldern daran gearbei- tet, eine neue Lösung zur Messung und Entwick- lung digitaler Kompetenz zu entwickeln, die für die Mitarbeitenden der AWO attraktiv ist. Die Ansprache freiwilliger Tester*innen erfolgte über Abteilungs- leitende. Dabei wurde darauf geachtet, sowohl digital affinere Kolleg*innen einzubeziehen als auch solche, die sich eher nicht als digital affin beschreiben. Hier zunächst über die Führungskräfte zu gehen, erhöhte aus unserer Sicht das Commitment der Beteiligten, da sie so mit einem klaren Auftrag ihrer Vorgesetzten ausgestattet waren. Mit der so zusammengekomme- nen Gruppe fanden nach AWO internen Informations- treffen zwei Konzeptionsworkshops unter Leitung von talent::digital statt. Basierend darauf wurde durch diese ein Prototyp für den AWO digitalcheck entwickelt, der wiederum in mehreren Runden von den Mitarbei- tenden getestet und durch talent::digital angepasst und verbessert wurde. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Beteiligung und Einbeziehung von Menschen aus dem Kontext der Wohlfahrt in der Entwicklung digitaler Lösun- gen Schlüssel dafür sind, dass sie den Bedarfen der Nutzer*innen gerecht werden und so einen tatsäch- lichen Mehrwert liefern können. Unser Projekt war nicht das einzige, bei dem die AWO, im Rahmen des Sonderprogramms „Zugänge erhalten – Digitalisie- rung stärken“ der Sozialstiftung NRW, Erfahrung mit Co-Innovation gesammelt hat. Beim AWO Bezirks- verband Mittelrhein e.V. wurde, gemeinsam mit einem anderen Start-Up, die „Sommerberg-App“ entwickelt. Zusammen mit einer Kollegin vom Sommerberg haben wir eine Session beim „DNA Barcamp 2023“ organ- siert, um unsere Erfahrungen mit Co-Innovation im Kontext der Wohlfahrt gemeinsam zu reflektieren. Im Ergebnis haben wir Thesen und Praxishinweise zu Co-Innovation aus Sicht der Freien Wohlfahrt formu- liert, die wir hier teilen. Wir wollen so auch andere soziale Organisationen zu Co-Innovation als Weg, innovative Lösungen zu entwickeln, ermutigen und Hinweise für die Umsetzung geben. Thesen zu Co-Innovationsprojekten zwischen Wohlfahrt und Start-Ups: Bündeln von Ressourcen: Während die Wohl- fahrt Branchenkenntnisse und Fachwissen, Zugang zu Zielgruppen, Test- und Pilotmöglich- keiten, sowie Zugang zu Netzwerken und Förder- möglichkeiten bieten kann, bringen Start-Ups innovative Technologien und Lösungen, unter- nehmerische Expertise, Agilität und kreative Ansätze mit. Praxisorientierung: Co-Innovation ermöglicht eine praxis- und bedarfsorientierte Entwicklung digitaler Lösungen, indem sie gezielt auf die konkreten Herausforderungen und Bedürfnisse der Wohlfahrt eingeht. Dadurch werden relevante Probleme innerhalb der Wohlfahrt identifiziert und adressiert, was zu maßgeschneiderten und effektiven Lösungen führt, die nachhaltig wirken können. Partizipation: Co-Innovation ermöglicht die Einbindung von Mitarbeitenden und Kunden aus dem Bereich der Wohlfahrt in den Inno- vationsprozess. So ist sichergestellt, dass die entwickelten Lösungen den Bedürfnissen und Anforderungen der Endnutzer*innen entsprechen. Produktqualität: Durch die Einbindung potenzi- eller Nutzer*innen sorgt Co-Innovation für quali- tativ hochwertige Lösungen. Denn gute Software reift bei Kund*innen, die hier bereits im Entwick- lungsprozess unmittelbar Einfluss auf eine gute User-Experience nehmen können. Empowerment: Die Einbindung in den Entwick- lungsprozess stärkt die Selbstwirksamkeit teil- nehmender Mitarbeiter*innen und Kund*innen im Bereich Digitalisierung und fördert zudem ihr Vertrauen in die entwickelten Produkte und Dienstleistungen. Veränderungsimpulse: Co-Innovationspro- zesse bieten der Wohlfahrt Experimentierräu- me, um agile Arbeitsweisen und neue Formen der Zusammenarbeit zu erproben. Durch die Zusammenarbeit mit Start-Ups wird die eigene Innovationskultur gestärkt und die Zukunfts- fähigkeit erhöht. 12 13

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