Auch die Beratungsstelle in der Frauenklinik des Universitätsklinikums Essen, die zum Lore-Agnes-Haus gehört, konnte ihr Auftreten professionalisieren. Unter dem Claim „Fidas” entstanden eine Internetseite mit eigenem Film und ein Flyer rund um das Thema Beratung im Zusammenhang mit vorgeburtlicher Diagnostik. Im Arbeitsfeld der Frühen Hilfen gibt es seit 2018 ein Kooperationsprojekt aller Schwangerschaftsberatungsstellen in Essen, durch das Familienhebammen in den Beratungsstellen angestellt wurden und das äußerst erfolgreich durchgeführt wird und die Angebote des Lore-Agnes-Haues und der Beratungsstelle in der Uniklinik ideal ergänzt. Das Projekt konnte aber trotz aller Bemühungen der Träger bisher nicht in eine Regelfinanzierung überführt werden. GUT ZU WISSEN Analog und digital wurden nach der Pandemie auch die verschiedenen Frauengruppen und Beratungsangebote für Geflüchtete im Lore-Agnes-Haus weitergeführt. Denn die Einrichtung ist auch eine Anlaufstelle für geflüchtete Frauen, die durch Mitarbeitende und Ehrenamtliche in der neuen Heimat unterstützt werden. Auch mit verschiedenen Publikationen wurden Klient*innen und Fachkräfte informiert und unterstützt. So ist die Einrichtung beispielsweise immer wieder mit dem Thema FGM_C/ weibliche* Genitalbeschneidung und betroffenen Frauen* konfrontiert – sei es in der Beratung von Schwangeren*, in der sexualpädagogischen Arbeit mit jungen Erwachsenen und Jugendlichen oder anderen Gruppenveranstaltungen für Menschen mit Flucht- oder Migrationsgeschichte. Verhütungsmittel für Frauen ab 23 Jahren werden nicht von den Krankenkassen übernommen. Im Satz des Bürgergeldes sind für Gesundheitspflege lediglich 21,48 Euro monatlich vorgesehen. Die Stadt Essen hat im Jahr 2020 endlich einen Verhütungsmittelfonds eingerichtet, mit dem die Schwangerschaftsberatungsstellen zumindest einige bedürftige Frauen mit kostenlosen Verhütungsmitteln unterstützen können. Das geschieht in Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Gynäkolog*innen. 59
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