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AWO Bezirksverband Niederrhein e.V. | Portrait

Rolf Gabriel

Kümmerer im Haus am See

Seit 2013 leitet Rolf Gabriel das AWO Seniorenzentrum Moers-Schwafheim. Die 35 Jahre davor drehten sich bei ihm auch schon um die Pflege. Allerdings brauchte er dabei den ein oder anderen Perspektivenwechsel.

„1979 fing ich im Krupp-Krankenhaus in Essen mit der Krankenpflegeausbildung an – mein Wunschberuf. Nach Ende der Ausbildung 1982 musste ich den Zivildienst antreten, damals noch nach einer Gewissensprüfung und für 18 Monate. Ich leistete meinen im jetzigen Uniklinikum Essen auf der Dialysestation ab. Gut für meine Dienstherrn: Ich habe das gleiche gemacht, wie meine Kollegen – nur für weniger Geld.

Nach dem Zivildienst bin ich in der Dialyse geblieben. Eine Zeit lang habe ich sogar überlegt, noch Medizin zu studieren. 1986 bin ich zurück zum Krupp-Krankenhaus und zunächst auf die Intensivstation gewechselt. Irgendwann fing ich dann an, über Zukunftsplanung nachzudenken. Nach drei Jahren kehrte ich deshalb der Intensivpflege den Rücken und übernahm zunächst eine stellvertretende Stationsleitung, dann eine Stationsleitung. Die war wichtig, als Voraussetzung für die Weiterbildung zur Pflegedienstleitung, die ich von 1991 bis 1993 absolvierte – selbst finanziert und in Vollzeit.

Ich arbeitete als stellvertretender Pflegedirektor im damaligen Essener Knappschafts-Krankenhaus. Nach vier Jahren verließ mich allerdings die Lust auf Leitung. Und anstatt den nächsten Karriereschritt – die Pflegedirektion ­– weiterzuverfolgen, nahm ich erste Kontakte zur Altenpflege auf. In der Adolphi-Stiftung fand ich, was ich suchte: Als Fortbildungsleiter und Qualitätsbeauftragter war ich für mehrere Häuser in Essen, Bautzen und Freiberg zuständig. Ich habe unter anderem das Qualitätsmanagementkonzept erstellt, das QM aufgebaut, Fort-und Weiterbildungen in den Häusern etabliert – und eine Menge Zeit und Nerven auf der Autobahn gelassen.

Die Pflege ließ mich nicht los. 1999 suchte der AWO Bezirksverband Niederrhein eine Pflegedienstleitung für das Seniorenzentrum Moers-Schwafheim und wir fanden uns. Auf sanften Druck der Geschäftsführung übernahm ich 2002 die Einrichtungsleitung in Kamp-Lintfort.

Gleichzeitig war ich immer wieder als Dozent für eine Pflegeschule und für Pflegeberatungsfirmen tätig. Erneuter sanfter Druck brachte mich dann 2013 zurück nach Moers. Seitdem leite ich das größte Haus der AWO Seniorendienste Niederrhein. 

Nachdem ich nun den einen oder anderen Träger kennengelernt habe, kann ich sagen, dass die AWO Seniorendienste Niederrhein als Arbeitgeber und der AWO Bezirksverband Niederrhein zu den wirklich Guten zählen. Mir gefällt sehr die Haltung Mitarbeitenden und Anvertrauten gegenüber – und die Offenheit für alle Gesellschaftsformen. Wie man hier bereit ist, jeden zu akzeptieren und jedem eine Chance zu geben, finde ich herausragend. Als Leitung hat man ein hohes Maß an Gestaltungsspielraum und Entscheidungsfreiheit für sein Haus. Sicherlich nicht immer zur Freude aller – aber was zählt, ist die Grundhaltung und das Vertrauen, das uns Leitungen entgegengebracht wird.

Ich verstehe das Seniorenzentrum Moers-Schwafheim als offenes Haus – und als Teil unseres Ortes. Als Leitung ist man das Gesicht einer Einrichtung. Und man ist immer nur so gut, wie die Mitarbeiter*innen einen werden lassen. Es ist wichtig zu erkennen, was man nicht kann, und die machen zu lassen, die es besser können. Und es ist wichtig Ideen zuzulassen. Wir haben als erstes Haus der Seniorendienste eine Ethikberatung eingeführt. Und wir haben ein sehr beeindruckendes Buch mit narrativen Interviews zu Flucht und Vertreibung veröffentlicht. Darauf sind wir alle stolz. Was aber vor allem wichtig ist: Man muss immer sehen, dass man authentisch bleibt.“

Sie haben Lust auf Pflege und Lust auf Leitung? Wir suchen immer engagierten Führungsnachwuchs.

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