Seit fast 37 Jahren arbeitet Jutta Hessel für den AWO Bezirksverband Niederrhein. Begonnen hat sie mit Schreibmaschine und zweifachen Ausfertigungen. Heute arbeitet sie digital:
„Als ich meinen Dienst beim AWO Bezirksverband Niederrhein am 1. April 1985 antratt, war statt Büroarbeit erst mal Kisten ein- und auspacken angesagt. Denn der Bezirksverband zog mit seiner Geschäftsstelle zu dieser Zeit von Düsseldorf nach Essen. Eine IT-Abteilung die einem erst den Arbeitsplatz einrichtet, wurde damals nicht benötigt. Stattdessen wurde einfach die Schreibmaschine am neuen Domizil in der Lützowstraße 32 ausgepackt und man war einsatzbereit. Von jedem Brief gab es zwei Durchschläge; einer für die Akten, einer für die Freigabe durch den Geschäftsführer. Für Tippfehler gab es Tipp-Ex oder alles musste neu geschrieben werden.
Einige Jahre später hatte die Schreibmaschine ausgedient und Computer erleichterten uns die Textverarbeitung. Später begannen E-Mails Briefe zu ersetzen. Dass dieser Fortschritt heute als Digitialisierung bezeichnet wird, hatte damals niemand im Sinn.
Rückblickend hat uns die Digitalisierung den Arbeitsalltag enorm erleichtert. Sie stellt einen aber auch immer wieder vor neue Herausforderungen. Die klemmende Schreibmaschine konnte ich selbst reparieren. Wenn heute der PC nicht so will, wie ich es möchte, muss ich die IT anrufen. Aber auch die Möglichkeiten, die einem die Digitialisierung bieten, werden immer umfangreicher und anspruchsvoller.
Heutige Generationen wachsen mit digitalen Tools auf und lernen diese bereits in der Schule und Zuhause kennen. Wir mussten uns das alles quasi selbst beibringen. Für meine Generation ist Digitalisierung kein Alltag, sondern Arbeit.
Umso mehr freue ich mich, dass wir gefördert durch die Stiftung Wohlfahrtspflege nun durch das Projekt talent::digital bei dem Wandel unserer Arbeitswelt unterstützt werden. Jetzt weiß ich, was KI ist und was Bots von mir wollen. Das stärkt mich auch privat in meiner digitalen Autonomie.
Unser Projekt talent::digital ermöglicht es mir, das alles spielerisch kennenzulernen. Auch wenn mich in den einzelnen Episoden frage, warum ich nun digitale Probleme lösen soll, die sich mir noch nie gestellt haben, weiß ich die Vorteile der digitalen Arbeitswelt mehr und mehr zu schätzen. Auch wenn Learning by Gaming für mich persönlich eine Herausforderung ist, bringt es mich beruflich und privat weiter, ein talent::digital des AWO Bezirksverbands Niederhein zu sein.“