Der AWO Bezirksverband Niederrhein
sozial.politisch.gestaltend.
Der AWO Bezirksverband Niederhein ist ein sozialpolitisch aktiver Mitglieder- und Wohlfahrtsverband, der engagiert für die Interessen sozial benachteiligter Menschen eintritt. Der Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Niederrhein ist ein eingetragener Verein mit Sitz in Essen und ein Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege.
Den AWO Bezirksverband Niederrhein bilden 23.000 Mitglieder in circa 160 AWO Ortsvereinen, die in 16 rechtlich selbstständigen Kreisverbänden organisiert sind. Nach Mitgliedern ist die AWO am Niederrhein bundesweit der zweitstärkste Bezirksverband. Er ist ein sozialpolitisch aktiver Mitglieder- und Wohlfahrtsverband, der engagiert für die Interessen sozial benachteiligter Menschen eintritt und ein breites Spektrum sozialer Dienstleistungen vorhält.
Circa 13.000 Menschen arbeiten in den Diensten und Einrichtungen des AWO Bezirksverbands Niederrhein und seiner Kreisverbände.
Dazu zählen beispielsweise 450 Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, ungefähr 300 Angebote für ältere Menschen sowie zahlreiche Beratungsstellen und Bildungseinrichtungen für alle Altersgruppen.
Mit seinen sozialen Diensten und Einrichtungen erreicht allein der AWO Bezirksverband Niederrhein täglich direkt mehr als 19.000 Kinder, 1.700 Menschen mit Behinderungen, über 6.000 Pflegebedürftige, wöchentlich 1.100 Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, jährlich mehr als 10.000 Menschen mit den Beratungsangeboten zur Familienplanung und Sexualität und trägt mit 120 Freiwilligendienstleistenden zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei.
Ehren- wie Hauptamtliche der AWO orientieren sich an den Grundwerten des Verbandes: Solidarität, Gerechtigkeit, Freiheit, Gleichheit und Toleranz.
Dabei beschränkt sich der AWO Bezirksverband Niederrhein nicht nur darauf, schnell und unbürokratisch zu helfen und für die Interessen von benachteiligten Menschen einzutreten. Ziel ist es immer auch, Gesellschaft zu gestalten und soziale Arbeit innovativ weiterzuentwickeln.
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Zum 100-jährigen Jubiläum der AWO am Niederrhein produzierte der Wohlfahrtsverband einen von der GlücksSpirale geförderten Film, in dem ausschließlich Mitarbeitende zu Wort kommen. Für sie ist die AWO so WERTeVoll wie eine Familie.
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Die AWO am Niederrhein stellt sich vor: Mit all ihren engagierten Ehren- und Hauptamtlichen, als sozialpolitisch aktiver Mitglieder- und Wohlfahrtsverband, der für die Interessen sozial benachteiligter Menschen eintritt und ein breites Spektrum sozialer Dienstleistungen und Einrichtungen vorhält.
Geschichte der AWO am Niederrhein
Erfahrung für die Zukunft
Im Oberlichtsaal der städtischen Tonhalle in Duisburg fanden sich am 1. November [1921] eine große Anzahl von Genossen und Genossinnen des gesamten Bezirks Niederrhein zusammen. Vor grünem Laub stand Bebels Büste auf dem Podium, das von roten und republikanischen Fahnen flankiert war. („Freie Presse“ v. 02.11.1921)
Die dort versammelten Delegierten kamen aus den 18 damals existierenden AWO-Ortsausschüssen der Region und hatten das gemeinsame Ziel einen Bezirksausschuß für Arbeiterwohlfahrt und dadurch auch den „AWO Bezirksverband Niederrhein e. V.“ als seiner modernen Ausprägung zu gründen. Mit der einstimmigen Annahme der Satzung und der Wahl des Vorstandes wurde dieser Schritt dann nach ausführlicher Diskussion am 2. November 1921 erfolgreich vollzogen. Zum ersten Vorsitzenden wurde Genosse Dröner aus Elberfeld gewählt, erster Sitz des Ausschusses war ebenfalls in der Industriestadt an der Wupper. Satzungsgemäßer Zweck des Bezirksausschusses war es, die gesetzliche Regelung der Wohlfahrtspflege zu fördern, ihre sachgemäße Durchführung und ihren planmäßigen Ausbau im Bezirk Niederrhein in die Wege zu leiten. (Satzung v. 02.11.1921 §1)
Von 1933 bis 1945 war die AWO verboten und wurde enteignet. Mitglieder und Mitarbeiter*innen wurden verfolgt, gingen in den Untergrund oder starben in Konzentrationslagern – wie unser Bezirksvorsitzender Paul Gerlach im KZ Sachsenhausen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Bezirksverband Niederrhein schnell wiedergegründet, jetzt allerdings als eigenständiger, eingetragener Verein mit Sitz in Düsseldorf. Die vorhandenen Strukturen nutzte auch der AWO Bundesverband zur Durchführung der Reichskonferenz 1949 in Solingen, in der Marie Juchacz zur Ehrenvorsitzenden gewählt wurde.
Für den Bezirksverband Niederrhein stand natürlich unächst die Koordination unmittelbarer Hilfe für die notleidende Bevölkerung im Vordergrund. Schon bald übernahm der Bezirksverband daher auch den Betrieb eigener Einrichtungen.
- Ab 1951 wurde etwa ein erster Kindergarten in Düsseldorf betrieben, der als Modelleinrichtung mit 12 Stunden Öffnungszeit konzipiert war, um insbesondere Alleinerziehende zu unterstützen.
- 1974 gründete sich das Bezirksjugendwerk der AWO Niederrhein als eigenständiger Kinder- und Jugendverband, um das demokratische Bewusstsein und die Eigenständigkeit von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu fördern.
- Seit 1983 betreibt die AWO Niederrhein in Essen das damals wie heute beispielgebende und innovative Beratungszentrum „Lore-Agnes-Haus“ mit dem Ziel selbstverantwortliche Familienplanung zu unterstützen, bei Schwangerschaftskonflikten neutral zu beraten und zu allen Fragen der Sexualität aufzuklären. Lebensqualität erhalten und neue Lebensperspektiven schaffen, das ist seit Jahrzehnten das Ziel der AWO Niederrhein, auch in der Arbeit mit Pflegebedürftigen und deren Familien.
- Am 1. Januar 1995 trat in Deutschland die Gesetzliche Pflegeversicherung in Kraft. Der damit verbundene Systemwechsel bei der Leistungserbringung von Pflegeleistungen veranlasste die AWO am Niederrhein die Kommission Pflegeversicherung mit dem Auftrag zu gründen, die Interessen ihrer Mitglieder gegenüber den Pflege- und Krankenkassen zu vertreten, die hohen Ansprüche der AWO an die Pflegequalität zu gewährleisten und als Kooperation der Träger von AWO-Pflegeeinrichtungen im Niederrhein als Spitzenverband gemeinsame Ziele zusammen durchzusetzen.
- Ab 2002 rückte vor dem Hintergrund stetig steigender und nicht zu akzeptierender Kinderarmut die Armutsprävention immer stärker in den Fokus des Bezirksverbandes. Gemeinsam mit der Stadt Monheim am Rhein und mehr als 60 Kooperationspartnern hat die AWO Niederrhein in Monheim das „Mo.Ki-Netzwerk“ zur Förderung von Familien und Kindern und damit einen zukunftsweisenden Ansatz zur Prävention von Kinderarmut und deren Folgen entwickelt.
All dies sind nur einige Wegmarken in der Geschichte der Arbeiterwohlfahrt am Niederrhein. Anlässlich des 100-jährigen Verbandsjubiläums hat die AWO am Niederrhein ihre zehn Jahrzehnte in einem historischen Lesebuch aufbereitet. Unterstützt durch die Arbeit der Historischen Kommission des AWO Bezirksverbands Niederrhein, der zahlreichen persönlichen Erinnerungen des Ehrenvorsitzenden Paul Saatkamp und durch das intensive Protokollstudium wurde ein lesenswerter Rückblick auf 100 Jahre AWO am Niederrhein möglich, der hier durchgeblättert werden.
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Anlässlich des 100-jährigen Verbandsjubiläums der AWO Niederrhein blickt Paul Saatkamp in einem von der GlücksSpirale geförderten Film auf sein Wirken in der Arbeiterwohlfahrt zurück. Von den Anfängen bei der Reichskonferenz der AWO 1949 in Solingen, über 30 Jahre als Bezirksvorsitzender der AWO Niederrhein bis hin zu der Frage, warum die niederrheinische AWO der größte Bezirksverband der Arbeiterwohlfahrt ist ...
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Dieses Interview der AWO Bezirksverband Potsdam e.V. mit Paul Saatkamp, langjähriger Vorsitzender der AWO Bezirksverband Niederrhein e.V., aus dem Jahr 2015 füllt eine Lücke in der Darstellung unserer Verbandsgeschichte – nämlich der “Von Mund zu Mund“. Die AWO, ihre historischen Wurzeln und Werte sind nur zu verstehen, wenn man in der Lage ist, ihre Entwicklung vor dem Hintergrund der jeweiligen Zeit nachzuvollziehen. Als Zeitzeuge macht Paul Saatkamp all dies erlebbar und erfahrbar: offen und ungeschminkt und gibt dabei auch persönliches preis, denn nur so lassen sich Zeit, Region, Gemeinschaft, Motivation und Werte nachvollziehbar aufspüren und verstehen.
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Ein zeithistorisches Dokument aus der Geschichte der Arbeiterwohlfahrt: Im Jahr 1994 spricht Paul Saatkamp, Ehrenvorsitzender des AWO Bezirksverbands Niederrhein, anlässlich des 75. Verbandsjubiläums der AWO mit Berta Möller-Dostali (Geschäftsführerin der AWO Essen von 1962 - 1973). Gemeinsam werfen die beiden AWO Urgesteine einen interessanten, mit persönlichen Anekdoten angereicherten Blick zurück – auf die Zeit der Wiedergründung des Verbandes nach dem 2. Weltkrieg.
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Richtlinie zur Korruptionsprävention der AWO Bezirksverband Niederrhein e.V. und der AWO Seniorendienste Niederrhein gGmbH (PDF 311 KB)