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AWO Bezirksverband Niederrhein e.V. | Detail

Vier-Tage-Woche als neuer Weg? AWO startet Modellprojekt in Monheimer Kitas

Arbeit & Ausbildung

„Den Personalbedarf in Kitas können wir auf herkömmlichen Wegen nicht mehr auffangen“, konstatiert Andrea Krolzig (Abteilungsleiterin Kitas beim AWO Bezirksverband Niederrhein). „Neben dem bekannten Fachkräftemangel haben sich zudem die Arbeitszeitwünsche von Mitarbeitenden in den letzten Jahren gewandelt: So führen Teilzeitwünsche der Mitarbeiter*innen dazu, dass wir vor allem in den Randzeiten zu wenig Personal haben“, berichtet Andrea Krolzig weiter. So entstünden Situationen, „die die Mitarbeiter*innen an ihre Belastungsgrenze bringen mit gravierenden Folgen: nie dagewesene hohe krankheitsbedingte Ausfälle gehen einher mit immer mehr Mitarbeiter*innen, die sich generell aus dem Arbeitsfeld verabschieden“, stellt die AWO Fachfrau fest und bilanziert: „Letztlich ist in der aktuellen Situation kaum noch eine den zunehmenden Anforderungen gerecht werdende Bildungsarbeit – geschweige denn, eine Weiterentwicklung der pädagogischen Konzepte – möglich.“

Zeit, dass sich was bei den Beschäftigungsbedingungen in den Kitas dreht, dachte sich der AWO Bezirksverband Niederrhein und entwickelte die Vier-Tage-Woche in der frühkindlichen Bildung als Modellprojekt. „In einem in zwei Monheimer Kindertageseinrichtungen (Kitas Kunterbunt und Grünauer Straße) lokal begrenzten und zeitlich beginnend vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024 befristeten Modellprojekt bieten wir Mitarbeitenden die Vier-Tage-Woche an, um einerseits zu sehen, wie auf diese Weise Mitarbeitende durch eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und verlängerte Erholungsphasen entlastet und ihre Zufriedenheit gesteigert werden kann. Gleichzeitig sollen so Randzeiten für berufstätige Eltern verlässlicher abgedeckt werden können, ohne dass Mehrarbeitszeit entsteht“, berichtet Jürgen Otto (Vorstand beim AWO Bezirksverband Niederrhein) über das NRW-weit einzigartige Beschäftigungsmodell in der frühkindlichen Bildung.

Die Vier-Tage-Woche soll laut Jürgen Otto generell allen Mitarbeiter*innen angeboten werden und erfolgt auf freiwilliger Basis. (auch EK etc.). „Selbst, wenn Mitarbeitende nicht von dem Angebot der Vier-Tage-Woche Gebrauch machen wollen, profitieren alle Seiten davon: Die Mitarbeitende, die es nicht möchte, hat die Sicherheit, dass andere Kolleg*innen vier Tage praktisch ganztägig bzw. in den Kern- und Pausenablösungszeiten da sind und es ergeben sich dadurch für alle verlässlichere Arbeitszeiten“, stellt Jürgen Otto in Aussicht. Dabei ist dem AWO Vorstand bewusst, dass bereits Beschäftigte in den AWO Kitas ihre Arbeitszeiten und Arbeitstage bereits ausgehandelt und ihr Leben dementsprechend organisiert haben. Daher versteht Jürgen Otto das Modellprojekt vor allem „als Einladung an potenziell neue Mitarbeiter*innen, die ein neues Arbeitszeitmodell in der Teamarbeit erfolgreich umsetzen wollen.“ Interessierte Voll- und Teilzeitkräfte können sich ab Anfang November 2023 auf www.awo-nr.de auf Stellen für die Vier-Tage-Woche bewerben

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Das Foto zeigt einen Kalender, auf dem der vierte Tag markiert ist