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AWO Bezirksverband Niederrhein e.V. | Detail

RiW-Fachtag betont die „Vielfalt in der Organisationsentwicklung“

Migration & Integration

Zum Fachtag „Vielfalt in der Organisationsentwicklung“ lud das Projekt „Refugees into Work – Niederrhein“ (RiW) Unternehmen, Kommunen, das Kommunale Integrationszentrum Kreis Wesel und die Kreishandwerkerschaft Mülheim an der Ruhr – Oberhausen in das Alte Landratsamt nach Moers ein. Organisiert wurde der Austausch mit 50 Teilnehmenden vom AWO Bezirksverband Niederrhein, dem AWO Kreisverband Wesel und dem Zentrum für Ausbildung und Qualifizierung Oberhausen e.V., in Kooperation mit dem Grafschafter Museum im Moerser Schloss und der Volkshochschule Moers | Kamp-Lintfort.

Vor Ort wurde den Netzwerkpartner*innen eine lebhafte Plattform für Diskussionen, einen inspirierenden Impulsvortrag, spannende Workshops sowie Möglichkeiten zur Vernetzung und zum Austausch geboten. Dr. Bernd Riekemann, Vorstand beim AWO Kreisverband Wesel, dankte in seinem Grußwort Netzwerk- und Kooperationspartner*innen, Beratungskräfte und Fördergeber, die den Erfolg des Projekts ermöglichen und so dazu beitragen, dass „RiW bestehende Strukturen sowie zusätzliche Programme und Projekte auf wirkungsvolle Weise ergänzen kann, wodurch wertvolle Synergien entstehen, die allen Beteiligten zugutekommen.“ Dass Sprache in dem Zusammenhang nicht nur Beziehungen forme, sondern auch Realitäten schaffe, betonte Susanne Müser-Nasri von der Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung (G.I.B.) in ihrem Vortrag über „Über Worte und Wahrnehmung: Sprachliche Aspekte im Kontext von Diversity und Führung“. Entsprechend sei es besonders relevant, dass Führungskräfte eine wertschätzende, offene und reflektierende Haltung einnehmen und interkulturelle Kompetenz vorleben.

Ein Workshop widmete sich im weiteren Tagesverlauf der „Förderung einer offenen und inklusiven Organisationskultur“ Prof. Dr. Magdalena Stülb von der Hochschule Koblenz stellte dort ein 6-Phasen-Modell vor, das die Mitarbeitenden während ihrer Anstellung begleitet. Eine diversitätssensible Organisationskultur schaffe ein Umfeld, in dem alle Mitarbeitenden gleiche Entwicklungschancen haben – unabhängig von individuellen Merkmalen und Identitäten. Der Workshop von Shikiba Babori, Journalistin und Autorin, setzte den Fokus auf „Afghanistan: Kultursensibilität und aktuelle Herausforderungen“. Neben einem historischen Kontext zu Afghanistan berichtete sie von ihren eigenen Erfahrungen und führte ein Rollenspiel durch, das den respektvollen Umgang mit unterschiedlichen Wertvorstellungen verdeutlichte. 

In der Präsentation der Workshopergebnisse wurde deutlich, dass eine offene und inklusive Organisationskultur die Motivation und Bindung von Mitarbeitenden stärkt. Perspektivwechsel und eine wertschätzende Sprache ermöglichen es, die Potenziale auch von Geflüchteten besser zu entfalten. „Vielfalt in Teams birgt enorme Vorteile. Diverse Teams bringen innovative und kreative Ideen ein, die Unternehmen stetig bereichern“, bilanzierte Menderes Candan (Abteilungsleiter Migration beim AWO Bezirksverband Niederrhein) nach dem erkenntnisreichen sechsstündigen Fachtag. Denn der Fachtag verdeutlichte die Relevanz von Vielfalt und interkulturelle Kompetenz in der Organisationsentwicklung. Im Besonderen förderte er den Austausch zwischen verschiedenen Beteiligten auf dem Arbeitsmarkt, um nachhaltige Zusammenschlüsse zu erzielen.

Abschließend nutzten zahlreiche Teilnehmende noch die Möglichkeit, das „Haus der Demokratiegeschichte“ im Grafschafter Museum zu besichtigen. Nach dem Überblick über die Geschichte des Hauses durch Diana Finkele, Erste Betriebsleiterin Eigenbetrieb Bildung/Museumsleitung, erkundeten die Teilnehmer*innen das Haus in einem selbstständigen Rundgang und erhielten dafür mit den Namen von u.a. NS-Opfern und -Tätern aus Moers. An verschiedenen Stationen konnten sie biografische Informationen zu diesen Personen entdecken und sich mit deren Lebensgeschichten auseinandersetzen.

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Das Foto zeigt eine Veranstaltung in einem Konferenzraum. Mehrere Personen sitzen auf Stühlen und hören einer Person zu, die an einem Rednerpult steht und eine Präsentation hält. An der Wand hinter der Rednerin ist eine große Leinwand mit einer Projektion zu sehen. Auf der Projektion steht: Fachtag 'Vielfalt in der Organisationsentwicklung' 05.12.2024 in Moers
Im alten Moerser Landratsamt fand der RiW-Fachtag zum Thema „Vielfalt in der Organisationsentwicklung“ statt.
Das Foto zeigt eine Gruppe von sieben Personen, die in einer Reihe vor einer Holzwand stehen. Eine der Personen hält einen schwarzen Hund an der Leine. Im Hintergrund ist ein Banner mit dem Logo der AWO (Arbeiterwohlfahrt) zu sehen.
Sorgten für einen informativen Fachtag mit einem spannenden Rahmenprogram: (v.l.n.r.) Sahdia Qamar (Projektkoordinatorin „Refugees into Work – Niederrhein“, AWO BV Niederrhein e.V.) Susanne Müser-Nasri (G.I.B., mit ihrem Hund Molly), Prof. Dr. Magdalena Stülb (Hochschule Koblenz), Annemarie Schweighofer-Brauer (Moderatorin, AWO KV Wesel e.V.), Shikiba Babori (Journalistin und Autorin), Olga Weinknecht (Fachbereichsleiterin Beratung AWO KV Wesel e.V.) und Menderes Candan, (Abteilungsleiter Migration, AWO BV Niederrhein e.V.).