In Deutschland gibt es vier Formen der Vormundschaft: die Amts-, die Vereins-, die Berufs- und schließlich die ehrenamtliche Einzelvormundschaft. Letztere ist dem Gesetz nach vorrangig. Denn bei einem ehrenamtlichen Vormund ist aufgrund seiner Motivationslage, so das Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz, „am ehesten eine familiär geprägte persönliche Beziehung zum Mündel zu erwarten“, außerdem ist es wahrscheinlicher als bei einem hauptamtlich beschäftigten Vormund mit bis zu 50 Mündeln, dass er seinen Mündel über die Schwelle der Volljährigkeit hinaus weiter begleitet. Vor diesem Hintergrund befasst sich der AWO Bezirksverband Niederrhein e.V. seit mehreren Jahren intensiv mit den Potenzialen und Grenzen der ehrenamtlichen Vormundschaft.
Dazu gehörte ein aus Mitteln der Aktion Mensch gefördertes Modellprojekt „Vertrauenssache“. Ziel dieses in den Jahren 2016-2019 umgesetzten Projektes war die Gewinnung, Qualifizierung, Vermittlung und Begleitung ehrenamtlicher Vormunde für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. In Kooperation mit der Universität Duisburg-Essen initiierte der Bezirksverband darüber hinaus ein Forschungsprojekt, welches die spezifischen Potenziale und Grenzen der ehrenamtlichen Vormundschaften wissenschaftlich in den Blick nahm.
Unser zuständiger Abteilungsleiter Dr. Michael Maas hat nicht nur Projekte begleitet und zum Thema geforscht, er war auch selbst ein ehrenamtlicher Vormund. Über seine Erfahrungen und die seines Mündels berichtete nun die WDR Lokalzeit Essen. Der Beitrag ist hier verlinkt, startet ab Minute 18:25 und kann bis zum 23.11.2025 angesehen werden.