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AWO Bezirksverband Niederrhein e.V. | Detail

Corona-Testpolitik in NRW: Kinder und Familien nicht zurück- und ihrem Schnelltestschicksal überlassen

Kinder, Jugend & Familie

Fassungslos zeigt sich der AWO Bezirksverband Niederrhein über die aktuelle Testpolitik in Kindertageseinrichtungen und Grundschulen in NRW: Während in den Kitas die Teststrategie von Kommune zu Kommune unterschiedlich ist, reicht an den Grundschulen ein negativer Schnelltest aus, damit der Klassenverband weiterhin trotz positivem PCR-Pool-Testergebnis gemeinsam unterrichtet wird.

„Mehrfach am Tag kriegen wir mit, dass nach einem positiven PCR-Pool-Test der folgende Schnelltest bei allen Grundschulkindern negativ ist. Folglich dürfen alle Schüler*innen weiter am Unterricht teilnehmen, obwohl ein mit Covid-19 infiziertes Kind darunter ist. Dabei nehmen die Kinder nicht nur beim Testen, sondern auch in der Frühstückspause sowie beim Mittagessen in der Ganztagsbetreuung ihre Masken ab. Sie selbst und ihre Mitschüler*innen sind dann ungeschützt. Ein leichtes Spiel für das Virus, sich unter den Kindern weiter zu verbreiten und sich über die Kinder in die Familien zu tragen. Und selbst wenn sie dort von geimpften Eltern und/oder Großeltern empfangen werden, zeigen sich auch bei den Erwachsenen immer wieder Impfdurchbrüche“, stellt Jürgen Otto (Vorstand beim AWO Bezirksverband Niederrhein) fest. Ähnlich verhalte sich die Infektionskette in den Kindertageseinrichtungen, wo weder Kinder noch Mitarbeitende durch eine Maske geschützt sind.

„Familien und Kinder waren bislang die größten Leidtragenden in der Pandemie. Wir dürfen es jetzt nicht weiter zulassen, dass nachdem ihre psychische Gesundheit durch die Pandemie bereits überstrapaziert wurde, nun auch noch ihre körperliche Gesundheit gefährdet wird. Wir dürfen sie nicht zurück- und ihrem Schnelltestschicksal überlassen“, so Jürgen Otto weiter. 

Die ARD-Sendung Monitor hat in ihrem jüngsten Bericht die EU-Seuchenschutzbehörde zitiert, die alle PCR-Testungen pro 100.000 Einwohner*innen in der EU verglichen hat. Deutschland landet dabei mit 1.443 auf dem allerletzten Platz. Das ist eine vernichtende Bilanz. Die Antwort darauf darf nun aber nicht weiter lauten, den größtenteils ungeimpften Kindern die PCR-Testung vorzuenthalten. Wenn in diesem Zusammenhang aktuell über die kritische Infrastruktur geredet wird, müssen wir die Kinder als unsere Zukunft dazu rechnen“, fordert der niederrheinische AWO Bezirksvorstand.

„Insofern unterstützen wir die Forderung nach einer verbindlichen landesweiten Teststrategie plus flankierender Erweiterung der Laborkapazitäten. Kurzfristig sind für uns auch flächendeckende, regelmäßige Lolli-Schnelltests in den Einrichtungen denkbar, um das Infektionsgeschehen besser regulieren zu können – aber eben nach verbindlichen landeseinheitlichen Standards. Das sind wir den Kindern, ihren Familien und den Mitarbeitenden in der Bildung, Erziehung und Betreuung unserer Kinder schuldig“, erwartet Jürgen Otto von der Landesregierung.

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Das Foto zeigt eine Laborszene und die Schrift: NRW braucht eine verbindliche landesweite Teststrategie für seine Kinder!
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