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AWO Bezirksverband Niederrhein e.V. | Detail

Bundesweite Kampagne „Sprach-Kitas retten“ erreicht nach 18 Tagen Zielmarke von 50.000 Unterschriften für Petition zum Erhalt der Sprach-Kitas

Kinder, Jugend & Familie

Die bundesweite Kampagne „Sprach-Kitas retten“ hat mit ihrer Petition an den Deutschen Bundestag die wichtige Hürde von 50.000 Unterschriften überschritten. Bis zum Donnerstag, den 8.9.2022 haben über 15.500 Menschen online für die Petition unterschrieben. Zusätzlich sind über 52.000 Unterschriften mit Unterschriftenlisten beim Petitionsausschuss eingegangen, der gegenwärtige Gesamtstand beträgt 68.146 (8.9. 9:00 Uhr). Mit den Listen haben in den vergangenen Tagen Erzieherinnen und Erzieher, Eltern und Elternvertretungen, Großeltern, Träger, Verbände und Gewerkschaften für eine Unterstützung der Petition geworben.

Mit dem Erreichen des Quorums steht fest, dass es zeitnah eine öffentliche Anhörung im Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages geben wird, in der die Rettung der Sprach-Kitas Thema ist und die zuständigen Ministerien Rede und Antwort stehen werden. Damit verpflichtet die erfolgreiche Petition die Gremien des Deutschen Bundestages, über die möglichen Wege zur Absicherung der Sprach-Kitas ab 2023 zu debattieren und Lösungen zu finden.

Hierzu erklärt die Kita-Leiterin einer Sprach-Kita aus Neubrandenburg und Petentin der Petition, Wenke Stadach: „Ich bin unglaublich stolz darauf, wie wir in den letzten Wochen gemeinsam Unterschriften für die Rettung der Sprach-Kitas gesammelt haben. Das ist auch eine große Wertschätzung an die Kitas und Fachkräfte, die in den Sprach-Kitas eine hervorragende Arbeit leisten, die auf keinen Fall zum Ende des Jahres beendet werden darf. Ich freue mich deshalb, dass wir mit dem Erreichen des Quorums nun im Bundestag für unser Anliegen sprechen werden. Ich bin mir sicher, dass wir die Politik vor der Fortsetzung der Sprach-Kitas überzeugen können und hoffe, dass Ministerin Lisa Paus bei der Anhörung unser Anliegen persönlich aufnimmt. Dafür ist es auch wichtig, dass wir weiter Sammeln, damit wir in der Anhörung größtmöglichen Rückenwind haben.“

Andrea Krolzig, Abteilungsleiterin Kitas beim AWO Bezirksverband Niederrhein, freut sich über das schnelle Erreichen des Quorums von 50.000 Unterschriften. "Das zeigt, wie groß der Rückhalt in Deutschland für die Sprach-Kitas sind. Die Menschen wollen, dass die Politik mehr Verantwortung für eine gute sprachliche Bildung der Kleinsten in der Gesellschaft übernimmt. Es ist deshalb wichtig, dass der Bund in den nun beginnenden Haushaltsverhandlungen gemeinsam mit den Bundesländern zu einer schnellen Lösung kommt, damit die Sprach-Kitas wissen, dass es in 2023 ohne Unterbrechung weitergehen kann."

Auch nach Erreichen von 50.000 Unterschriften wird die Kampagne „Sprach-Kitas retten“ bis zum 20.9.2022 weitersammeln, denn jede zusätzliche Unterschrift verleiht dem Anliegen der Petition noch mehr Gewicht in den anstehenden politischen Debatten.

Hintergrund zum Bundesprogramm Sprach-Kitas

Seit 2016 fördert der Bund mit dem Programm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ deutschlandweit Kindertageseinrichtungen und Träger und leistet einen wichtigen Beitrag zur Integration, Inklusion und Spracherziehung von Kindern. Die im Programm vorgesehenen Qualifizierungen und Weiterbildungen des gesamten Personals einer Einrichtung stärken nachhaltig die Qualität der Kinderbetreuung.

In ganz Deutschland sind gegenwärtig 6.804 Sprach-Kitas und 264 Fachberatungsstellen (Stand Juli 2022) eingerichtet. Durch das Bundesprogramm profitieren in jeder achten Kita in Deutschland über 500.000 Kinder von zusätzlichen Fachkräften und Mitteln. In 2022 stellt der Bund für die Sprach-Kitas rund 250 Millionen Euro zur Verfügung. Im Haushaltsentwurf der Bundesregierung ist für das Jahr 2023 keine Mittel für die Fortführung des Programms vorgesehen.

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