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AWO Bezirksverband Niederrhein e.V. | Detail

AWO fordert auskömmliche und planbare Finanzierung der Migrationsberatung

Migration & Integration

Kürzlich verschaffte sich Bundesinnenministerin Nancy Faeser zusammen mit Mahmut Özdemir (MdB und parlamentarischer Staatssekretär im Bundesinnenministerium) bei einem Besuch im Beratungscafé auf dem Duisburger AWO-Ingenhammshof einen Überblick über die Arbeit der vom AWO Bezirksverband Niederrhein koordinierten AWO Migrationsfachdienste in Duisburg.

Schnell wurde deutlich, was diese für gelingende Integration und damit auch für den gesellschaftlichen Frieden leisten“, bilanziert Menderes Candan (Abteilungsleiter Migration und Integration beim AWO Bezirksverband Niederrhein).

Im direkten Austausch mit den Berater*innen der Dienste „Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer“ (MBE), „Jugendmigrationsdienst“ (JMD), „Respekt Coaches“, der Integrationsagentur, der Flüchtlingsberatung sowie der Clearingstelle Gesundheit wurde nicht nur deren Arbeit vorgestellt, sondern vor allem die Hauptproblemlagen in der Beratung der Ratsuchenden mit Einwanderungsgeschichte thematisiert: „Dazu gehören unter anderem der sehr angespannte Wohnungsmarkt, der erst recht für Personen mit Einwanderungsgeschichte in Leistungsbezügen nochmals erschwert ist. Bei den Ratsuchenden mit bulgarischer, rumänischer und syrischer Einwanderungsgeschichte kommt oftmals beispielsweise bei der Wohnungssuche und auf dem Arbeitsmarkt Diskriminierung hinzu. Die Bearbeitungszeiten von Anliegen der Ratsuchenden vor allem bei den Jobcentern und den Ausländerbehörden sowie der Mangel an Schul- und Kitaplätzen für die Kinder stellen die Berater*innen ebenfalls vor große Herausforderungen“, fasst Menderes Candan die Diskussion zusammen. Nancy Faeser sagte im Gespräch mit den Berater*innen zu, die Anliegen mit nach Berlin zu nehmen und sich innerhalb der Bundesregierung dafür einzusetzen, dass die genannten Missstände angegangen werden.

Jürgen Otto, Vorstand beim AWO Bezirksverband Niederrhein, nutzte die Möglichkeit, um die Bundesinnenministerin und den Staatssekretär darauf hinzuweisen, „was noch alles möglich wäre, wenn die Finanzierung der Beratungsstellen nicht immer wieder in Frage gestellt würde und für die Träger auskömmlich gestaltet wäre“. Denn während der Beratungs- und Unterstützungsbedarf von Einwanderer*innen immer weiter zunähme, drohten alle Jahre wieder Zuschusskürzungen, obwohl bereits jetzt die Beratungsarbeit kaum mehr zu stemmen sei. Zudem seien die Beratungsstellen finanziell auch durch die unter anderem von den Trägern der MBE zu erbringenden hohen Eigenanteile von bis zu 25 Prozent sowie die jährlich erst im Frühsommer erteilten Bewilligungsbescheide finanziell belastet: „Denn die teilweise kleinen Träger müssen aufgrund der späten Bewilligung viele Monate in Vorleistung gehen“, kritisierte Jürgen Otto und forderte die Bundesinnenministerin auf, „die vom Bund geförderte MBE endlich zu manifestieren, kostendeckend zu fördern und die Fördermittel so früh wie möglich im Jahr den Trägern zur Verfügung zu stellen.“

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Das Bild zeigt die Bundesinnenministerin mit den Teilnehmenden des Austausches.
Im direkten Austausch mit der Bundesinnenministerin Nancy Faeser (Bildmitte, orange Hose): Berater*innen der Dienste „Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer“ (MBE), „Jugendmigrationsdienst“ (JMD), „Respekt Coaches“, der Integrationsagentur, der Flüchtlingsberatung sowie der Clearingsstelle Gesundheit bei einem Treffen in Duisburg.
Das Bild zeigt die genannten Protagonisten in der Bildunterschrift im Austausch mit Nancy Faeser
Über die Herausforderungen in der Migrationsberatung informierten der niederrheinische AWO Bezirksvorstand Jürgen Otto (rechts) und Duisburgs AWO Geschäftsführer Veysel Keser (2.v.r.) den parlamentarischen Staatssekretär im Bundesinnenministerium Mahmut Özdemir MdB (2.v.l.) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (links).
Das Foto zeigt Nancy Faeser, Veysel Keser und Jürgen Otto neben einem Pferd.
Der Austausch fand auf den Ingenhammshof des AWO Kreisverbands Duisburg statt. Dies ist ein im Landschaftspark-Duisburg Nord gelegener Lernbauernhof und ein beliebtes Ausflugsziel für Familien und Kinder.